Es gibt mehrere Argumentationsformen, die man anwenden kann, wenn man eine Person von seinem Standpunkt überzeugen möchte. Diese treten als Grundmuster in jeder Art der Kommunikation und meist kombiniert mit anderen Argumentationsfiguren auf. Otto W. Haseloff hat dazu fünf verschiedene Typen erarbeitet.
1. Faktische Argumentation
Bei der faktischen Argumentation geht es vor allem um das Belegen eines Statements durch Fakten, Quellen oder Logik. Ein Verfahren dazu ist die Detaillierung. Je genauer man ein Argument ausführt, desto her wird es vom Gegenüber akzeptiert und als glaubwürdig angesehen. Man kann auch schriftliche Belege, wie Vorschriften oder Gesetze vorlegen. Diese sind überzeugender als mündliche Versicherungen. Ein weiterer Pluspunkt ist Anschaulichkeit, zum Beispiel durch Statistiken oder Schaubilder.
2. Plausibilitäts-Argumentation
Mit Selbstverständlichem sowie Erfahrungsgewissheiten arbeitet die Plausibilitäts-Argumentation. Formulierungen wir “Jeder weiß, dass..” fördern die Zustimmung einer Person. Man kann mit der Evidenz-Suggestion argumentieren, indem man Mehrheitsmeinungen wiedergibt. In einer Zustimmungskette reiht man mehrere einleuchtende Behauptungen aneinander, denen der Zuhörer zustimmen muss. Mit Extrem-Alternativen wird die Aussage des Gegenspielers ad absurdum geführt. Außerdem kann nach Belieben von der Theorie in die Praxis und umgekehrt gewechselt werden. Beispiele und Vergleiche schaffen Anschaulichkeit.
3. Moralische Argumentation
Bei der moralischen Argumentation geht man von höheren Werten wie Gerechtigkeit oder Anständigkeit aus. Man argumentiert mit Angemessenheit und relativiert damit Aussagen des Diskussionspartners. Zudem kann man sich über Vorfragen eine gemeinsame Moralische Grundlage bestätigen lassen.
4. Emotionale Argumentation
Wenn man in einer Diskussion Gefühle anspricht, operiert man mit der emotionalen Argumentation. Ein Überzeugungsversuch durch das Schüren von Angst bringt weniger und führt zu einer Abwehrreaktion.
Gemeinsam gegen etwas zu sein ist oft einfachen als für etwas.
Deshalb führt ein gemeinsames Feindbild zu Solidarität innerhalb einer Gruppe.
5. Taktische Argumentation
Die taktische Argumentation meint das Vorgehen nach einem bestimmten Plan. Dabei gibt viele verschiedene Taktiken:
- Vorwegnahme: Man nimmt die Gegenargumente vorweg und widerlegt sie sofort
- Diversion: Durch Verlagerung oder Gegenfragen wird vom Thema abgelenkt
- Scheinzustimmung: Einzelnes wird bejaht, die Gesamtaussage jedoch verneint
- Verschieben der Beweislast
- Bestreiten der Ausgangslage
- Wiederholungen
- Unvollständiges Zitieren
- Andeutungen
Bei der taktischen Argumentation muss besonders darauf geachtet werden, dass sie nicht manipulativ eingesetzt wird.